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© Polizei Hamburg
Hafensicherheit

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Einführung

Europas Nordseehäfen sehen sich einem enormen Kokainzufuhrdruck aus den südamerikanischen Produktions- und Transitländern ausgesetzt. Seit dem Jahr 2017 sind die Sicherstellungszahlen von Kokain auch im Hamburger Hafen, dem drittgrößten Seehafen Europas, massiv angestiegen und lagen hier im Jahr 2023 mit insgesamt ca. 35 Tonnen auf Rekordniveau. (Dazu im Vergleich: 2018 ca. 3 t- also ca. eine Verzehnfachung der sichergestellten Menge innerhalb eines 5-Jahreszeitraumes!)

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Das Rauschgift wird in der Regel im Rahmen des Seefrachtverkehrs in Containern über die Häfen eingeschmuggelt, häufig unter Ausnutzung von Schwachstellen in der Logistikkette und Einbindung von sog. „Hafeninnentätern“, d.h. Personen, die ihre berufliche Tätigkeit im Bereich der Hafenwirtschaft dazu missbrauchen, um Tätergruppierungen der Organisierten Kriminalität bei der Kokaineinfuhr maßgeblich zu unterstützen und dabei helfen, das Risiko einer Entdeckung beim Einfuhrschmuggel und somit der Sicherstellung des Rauschgiftes deutlich zu minimieren. Dabei geben sie nicht nur sensible Daten, wie z.B. Standortdaten der Container oder deren Freistellungsreferenzen (sog. „PINs“) an die Organisatoren der Rauschgifteinfuhr weiter, sondern greifen mitunter sogar in Arbeits- oder IT- Prozesse der Logistikkette ein, oder bergen selbst das Kokain, z.B. aus den Wartungsklappen eines Kühlcontainers bzw. aus der sog. „Legalware“, bspw. Bananenkartons aus Kolumbien.

Das Projekt

Die Auftaktveranstaltung und offizieller Projektbeginn unter Federführung des Bundeskriminalamtes und Beteiligung der Landeskriminalämter Hamburg, Niedersachsen und Bremen, sowie des Zollkriminalamtes und Zollfahndungsamtes Hamburg fand im Februar 2023 statt. Das Projekt hat eine Laufzeit von 24 Monaten und wird durch den Inneren Sicherheitsfonds der Europäischen Union gefördert. Ziel des Projektes ist die Eindämmung der sog. „Hafeninnentäter Problematik“ – und damit einhergehend natürlich die Reduzierung des Rauschgifteinfuhrschmuggels über die deutschen Seehäfen.

Maßnahmen

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Awareness Veranstaltungen des Hamburger Projektteams

Seit Dezember 2023 führen wir verstärkt in Unternehmen der Hafenwirtschaft, z.B. Reedereien, Terminalbetreibern, Logistikfirmen sowie Personaldienstleistern etc., Awareness Veranstaltungen durch.

Damit wollen wir eine weitere, flächendeckende Sensibilisierung für das Phänomen „Hafeninnentäter“ erreichen und zeigen darüber hinaus auch auf, welche Arbeitsbereiche im Hafen besonders betroffen sind und wie sich Mitarbeitende der Hafenwirtschaft vor Anwerbeversuchen der Organisierten Kriminalität schützen können, z.B. durch eine verantwortungsbewusste Präsenz in sozialen Netzwerken, sowie eine klare Abgrenzung bei Rekrutierungsversuchen durch Kriminelle.

Wir informieren ebenfalls über die Konsequenzen, sowohl strafrechtlicher Art, aber auch seitens der übergeordneten Täterebene, wenn sich jemand bereits mit Rauschgiftschmugglern eingelassen haben sollte- aber darüber hinaus auch über die Möglichkeiten aus einer derartigen Zwangslage wieder herauszukommen.


Anonymes Hinweisgeberportal

Ein weiterer Bestandteil des INOK-Projektes ist die Einrichtung eines anonymen Hinweisgeberportals, wie es in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft und in der Bekämpfung von Korruption bereits etabliert ist.

Die gewählte Anwendung ermöglicht es Hinweisgebern, uns relevante Informationen auch anonym mitzuteilen, Dateien zu übermitteln und bietet durch die Nutzung eines persönlichen „Postkastens“ zudem die Möglichkeit, in einen wechselseitigen Kontakt mit den Strafverfolgungsbehörden zu treten und dabei ebenfalls anonym zu bleiben. 

Das bei der Polizei Hamburg genutzte System erfüllt strengste Anforderungen im Hinblick auf die Datensicherheit.

Unser Hinweisgeberportal ist über das Internet sowie durch Scannen eines QR-Codes auch von mobilen Geräten schnell erreichbar, und führt den Hinweisgeber in verständlichen Schritten durch den Prozess der Hinweisabgabe. Eine Bearbeitung der Meldung erfolgt durch speziell geschulte Mitarbeiter des Landeskriminalamtes Hamburg. 

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